Manuela Zechner: future archive
Das future archive ist eine Plattform, auf der divergierende Formen des In-die-Zukunft-Denkens stattfinden. Es untersucht, wie Menschen und Kollektive sich selber vis-a-vis der Zukunft konzeptionell und praktisch positionieren – wie sie versuchen Änderungen zu bewirken und wie sie sich nachhaltige Praxen vorstellen. In diesem Sinne instigiert es Gespräche, die in möglichen zukünftigen Zeiten und Räumen stattfinden, wobei zwei oder mehrere Personen performativ und spielerisch für sie relevante Zukunftsversionen ausloten. Es wird vom Standpunkt einer wünschenswerten Zukunft in die Vergangeneheit zurürckgeschaut: in jedem Gespräch wird eine andere Zukunft (und Blick auf die Gegenwart!) verhandelt. Gespräche basieren auf einer Methodik, die sich auf die radikale Pädagogik und militante Untersuchung sowie auf Interview- und Dialogtechniken bezieht. Das Archiv ist online: www.futurearchive.org
Manuela Zechner ist Forscherin und Kulturarbeiterin, die derzeit zwischen London und Österreich lebt. Seit 2005 arbeitet sie am ‘future archive’, das verschiedene Visionen einer wünschenswerten Zukunft artikuliert und radikale kollektive Praktiken der Gegenwart erfasst. Sie beendet derzeit ihre Doktorarbeit über “kollektive Praxen: zwischen Kreativität und ‘Care'” an der Queen Mary University London, und hegt ein wachsendes Interesse an Care-Netzwerken und Praktiken der autonomen Reproduktion. In London ist sie Mitglied der Precarious Workers Brigade, der Micropolitics Group und der Nanopolitics Gruppe, in der sie sich seit ihrer Gründung engagiert. Sie publiziert öfters in militanten und kreativen Online-Plattformen und ist Mitherausgeberin des Buches “Vocabulaboratories ‘(Amsterdam, 2008) mit Paz Rojo und Anja Kanngieser, sowie des ‘Nanopolitics handbook’ (erscheint bei Autonomedia in 2013).